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Praxislabor Rahmenbedingungen, Strukturen, Prozesse

Der Einsatz von KI-Technologien zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben wird von zahlreichen fördernden und hemmenden Einflussfaktoren bei der teilhabeorientierten Hilfsmittelversorgung mitbestimmt. Eine wichtige Rolle spielen hier z.B. die rechtlich-regulatorischen oder organisationalen Rahmenbedingungen für den KI-Einsatz, die Förderpraxis der Kostenträger, Beratungsstrukturen und -prozesse für Menschen mit Behinderungen und Arbeitgeber zum Einsatz geeigneter Technologien oder Vertriebsstrukturen für KI-gestützte Assistenzsysteme.

In dem Praxislabor sollen relevante Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozesse bei der Versorgung von Menschen mit Behinderungen mit KI-gestützten Assistenzsystemen betrachtet und, ausgehend von erkannten Anpassungsbedarfen, Empfehlungen für deren zukünftige Gestaltung formuliert werden.

Was passiert im Praxislabor?

Das Praxislabor versteht sich als ein Format der partizipativen und transdisziplinären Forschung, in dem Forschungs- und Praxisakteure nach dem Co-Creation-Ansatz zusammenarbeiten, um die sozio-technische Transformation der beruflichen Rehabilitation und der Arbeitswelt voranzutreiben. Das langfristige Ziel dabei ist die Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben durch den Einsatz von KI-gestützten Assistenzsystemen. In dem Praxislabor werden drei Phasen der Co-Creation durchlaufen:

  • In der Co-Design-Phase werden Anpassungsbedarfe identifiziert. Dies passiert ausgehend von den Ergebnissen der Bedarfsanalyse, den Zwischenergebnissen der begleitenden Evaluation des KI-Einsatzes in den Arbeitgeber-Praxislaboren sowie den Ergebnissen der Arbeitspakete 1 (Monitoring KI-gestützter Assistenztechnologien) und 2 (Beratung & Kompetenzen).
  • In der Co-Production-Phase wird gemeinsam eine Theory of Change entwickelt. Dabei werden ausgehend von den Anpassungsbedarfen die notwendigen Voraussetzungen für Veränderungen definiert. Hier trägt jeder Akteur mit der eigenen Perspektive zum besseren Verständnis der Veränderungsprozesse bei. Die Theory of Change bildet die Grundlage für die Identifizierung wirkungsvoller Maßnahmen und die Formulierung praxisrelevanter Handlungsempfehlungen.
  • In der Co-Evaluation-Phase werden die Handlungsempfehlungen und ggf. konkrete Maßnahmen mit den Praxislaborbeteiligten und weiteren Stakeholdern, wie z.B. politischen Entscheidungsträgern validiert.

Mit wem möchten wir im Praxislabor zusammenarbeiten?

Im Praxislabor möchten wir mit Akteuren zusammenarbeiten, die bei der Versorgung von Menschen mit Behinderungen mit KI-gestützten Assistenzsystemen mitwirken. Insbesondere stehen dabei folgende Akteure im Fokus:

  • Technische Beratungsdienste bei den Inklusionsämtern und der Bundesagentur für Arbeit beraten Arbeit­geber und Menschen mit Behinderungen in allen technischen und organisatorischen Fragen der inklusiven Gestaltung von Arbeitsplätzen. Sie begutachten Arbeitsplätze, helfen diese behinderungsgerecht einzurichten, beraten und unterstützen bei der Beschaffung von Hilfsmitteln und technischen Arbeitshilfen.
  • Kostenträger fördern die zur Ausübung einer beruflichen Tätigkeit notwendigen Hilfsmittel und technischen Arbeitshilfen. Rehafachberater*innen bei den Kostenträgern beraten und begleiten Menschen mit Behinderungen bei der Bedarfsermittlung und Teilhabeplanung und entscheiden über die Bewilligung von unterstützenden Technologien.
  • Auf Seiten der Arbeitgeber gibt es in Unternehmen spezialisierte Rollen wie Inklusionsbeauftragte, Disability Manager oder Schwerbehindertenvertretungen. Die Aufgabe dieser betrieblichen Akteure ist es, die Interessen von Mitarbeitenden mit Behinderungen oder von Behinderung bedrohten Mitarbeitenden zu vertreten, diese zu beraten und in Zusammenarbeit mit z.B. Betriebsräten und Vorgesetzten der Betroffenen passende (auch technologische) Lösungen zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden oder Einrichtung von inklusiven Arbeitsplätzen zu erarbeiten.
  • Menschen mit Behinderungen sind als Betroffene Expert*innen in eigener Sache und verfügen oft über breites Erfahrungswissen. Dieses Wissen bringen sie beispielsweise bei der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) ein, wo sie unter anderem zu Hilfsmitteln und (Problemen bei) deren Beantragung beraten.

Daneben sollen themenspezifisch weitere Stakeholder über passende Beteiligungs- und Workshop-Formate einbezogen werden.

Sie möchten mehr erfahren?

Ansprechpartner für das Praxislabor Rahmenbedingungen, Strukturen, Prozesse ist der Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke (BV BFW). Sie erreichen uns am besten per E-Mail: ki-kompass@bv-bfw.de

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