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Wie können Menschen mit Behinderungen KI im Bewerbungsprozess einsetzen?

In diesem Beitrag erfahren Sie mehr darüber, wie Menschen mit Behinderungen von KI-gestützten Tools profitieren können, um Barrieren im Bewerbungsprozess zu überwinden. Lesen Sie weiter für spannende Einblicke in die Möglichkeiten von KI im Bewerbungsprozess zu erhalten!

Der Bewerbungsprozess kann für viele Menschen mit Behinderungen eine Herausforderung darstellen. Barrieren im Bewerbungsverfahren, zum Beispiel durch nicht barrierefreie Bewerbungsportale, erschweren oft den Zugang zu potenziellen Arbeitgebern. Künstliche Intelligenz (KI) bietet jedoch neue Möglichkeiten, diesen Herausforderungen zu begegnen. In diesem Beitrag beleuchten wir, wie KI-basierte Systeme Menschen mit Behinderungen helfen können, ihre Chancen im Bewerbungsprozess zu verbessern, und welche Technologien dabei besonders nützlich sind.

Chancen durch KI im Bewerbungsprozess

KI-gestützte Assistenztechnologien bieten zahlreiche Vorteile, die Bewerber*innen mit Behinderungen dabei unterstützen können, Barrieren abzubauen und sich erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu präsentieren. Im Folgenden werden einige dieser Technologien beschrieben, die speziell im Bewerbungsprozess eingesetzt werden können, um eine inklusivere und effizientere Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Diese sind zur besseren Übersicht nach den einzelnen Phasen des Bewerbungsprozesses gegliedert:

Erstellung der Bewerbungsunterlagen

Spracherkennungssysteme und Sprachassistenten wie Speech-to-Text-Technologien erleichtern Menschen mit motorischen Einschränkungen die Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Dragon, AudioPen und ähnliche Tools ermöglichen eine freihändige Steuerung beim Diktieren von Lebensläufen und Anschreiben. Darüber hinaus bieten generative KI-Tools wie ChatGPT die Möglichkeit, auf Basis von Eingaben (Prompts) Vorschläge für Bewerbungsunterlagen zu erstellen. Diese Technologien können beim Formulieren von Lebensläufen und Anschreiben helfen, indem sie Textbausteine generieren und anpassen.

Besserer Zugang zu Online-Bewerbungsportalen

KI-gestützte Anwendungen und Tools wie OrCam MyEye und DIGIaccess können für Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit den Zugang zu Online-Bewerbungsportalen verbessern. Sie bauen Barrieren bei der Navigation durch die Seiten ab und unterstützten dabei, dass alle wichtigen Informationen zugänglich sind. Zusätzlich bieten barrierefreie Mediaplayer, wie z. B. AblePlayer, Funktionen wie Untertitel, Audiodeskriptionen und Tastaturnavigation, die die barrierefreie Nutzung von Videoinhalten auf diesen Portalen ermöglichen.

Trainieren von Vorstellungsgesprächen

Trainingsmöglichkeiten für Bewerbungsgespräche bieten die Technologien EmpaT und OPTAPEB, indem sie digitale Avatare und Virtual Reality (VR) einsetzen, um eine immersive und realitätsnahe Trainingsumgebung zu schaffen. Darüber hinaus kann man auch mit generativen KI-Tools wie ChatGPT durch entsprechende Prompts und Anweisungen zum Kontext (z.B. ein Arbeitgeber, eine Branche) Vorstellungsgespräche simulieren und trainieren.

Strategien für den erfolgreichen Einsatz von KI

Der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz von KI im Bewerbungsprozess liegt darin, diese Tools gezielt an die individuellen Bedürfnisse der Bewerber*innen anzupassen. Hier sind einige Strategien, die Menschen mit Behinderungen nutzen können:

Anpassung der KI-Tools

Es kann für die Bewerber*innen hilfreich sein, wenn sie die verfügbaren KI-gestützten Assistenzsysteme an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen können. Einige Spracherkennungstools wie Dragon NaturallySpeaking oder Microsoft Azure Speech Service bieten die Möglichkeit, individuell trainiert zu werden, um die Erkennungsgenauigkeit zu erhöhen. Je nach Bedarf kann dies eine wertvolle Unterstützung im Bewerbungsprozess sein.

Inklusive und barrierefreie Bewerbungsplattformen nutzen

Neben den allgemeinen KI-Tools gibt es spezielle Plattformen, die sich auf inklusive Arbeitsmärkte konzentrieren. Barrierefreie Bewerbungsportale und Inklusionsnetzwerke, wie myAbility.jobs und Inklusion durch Arbeit bieten nicht nur eine inklusive Infrastruktur, sondern setzen auch auf KI-gestützte Technologien, die Barrierefreiheit unterstützen. Beispiele für eingesetzte KI sind Screenreader-Kompatibilität und automatische Textanalyse, um sicherzustellen, dass Informationen für alle zugänglich sind. Vor dem Hintergrund steigender gesetzlicher Anforderungen, wie z.B. der EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit, könnte in den kommenden Jahren eine stärkere Fokussierung auf barrierefreie Funktionen in Bewerbungsportalen zu beobachten sein. Diese Entwicklung könnte zu einer besseren Inklusion in den Arbeitsmarkt und die damit verbundenen Bewerbungsprozesse beitragen.

Innovative Präsentationsformate verwenden

KI ermöglicht es, Bewerbungen kreativ und innovativ zu gestalten. Bewerber*innen können interaktive Portfolios oder Videobewerbungen nutzen, um ihre Fähigkeiten und Talente auf besondere Weise zu präsentieren. Virtuelle Tools wie Renderforest oder Synthesia bieten einfache Möglichkeiten, Videoinhalte für Bewerbungen zu erstellen, die potenzielle Arbeitgeber beeindrucken können.

Unser Fazit und Ausblick

Künstliche Intelligenz bietet Menschen mit Behinderungen zahlreiche Chancen, Barrieren im Bewerbungsprozess abzubauen und ihre Fähigkeiten auf innovative Weise zu präsentieren. Durch den gezielten Einsatz von KI-basierten Assistenzsystemen und barrierefreien Plattformen können Bewerber*innen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern.

Die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) bietet vielversprechende Möglichkeiten, den Bewerbungsprozess in Zukunft noch barrierefreier und individueller zu gestalten. KI kann dabei helfen, spezifische Anforderungen von Bewerber*innen besser zu berücksichtigen, sei es durch Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche oder der Suche nach passenden Jobangeboten. Diese Entwicklungen könnten langfristig dazu beitragen, Barrieren abzubauen und die Inklusion im Arbeitsmarkt zu fördern.

Vor dem Hintergrund steigender gesetzlicher Anforderungen, wie z. B. der EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit, könnte in den kommenden Jahren eine stärkere Fokussierung auf barrierefreie Funktionen in Bewerbungsportalen zu beobachten sein. Dies würde die Zugänglichkeit und Inklusion im Bewerbungsprozess weiter vorantreiben.

Im Rahmen des Projekts KI-Kompass Inklusiv arbeiten wir kontinuierlich daran, solche Technologien sichtbar zu machen und deren Anwendung zu fördern. Der Technologie-Monitor auf der Projektwebseite bietet eine Übersicht über aktuelle KI-gestützte Assistenztechnologien, die bereits heute in verschiedenen Bereichen, einschließlich des Bewerbungsprozesses, eingesetzt werden können. Er soll dazu beitragen, Menschen mit Behinderungen und Unternehmen den Zugang zu innovativen Lösungen zu erleichtern und eine inklusive Arbeitswelt zu schaffen. Es bleibt spannend, welche neuen Innovationen in den kommenden Jahren den Weg zur beruflichen Inklusion ebnen werden.

 

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